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Stadtverordnetenversammlung beschließt Klimaschutzagenda

04. 04. 2023

Bad Belzig begegnet dem Klimawandel mit einer umfangreichen Klimaschutz-Agenda. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss Mitte März über 90 Maßnahmen, der Erderwärmung vor Ort entgegenzuwirken und sich an ihre Veränderungen anzupassen. Ein Jahr lang diskutierten Bürger:innen, Expert:innen, Verwaltung und Politik in monatlichen Werkstatttreffen lokale Klima- und Umweltherausforderungen sowie deren Lösungen. Die Themen Wasser, Landwirtschaft, Wald, Energie und Wärme nahmen sie dabei unter der Leitung der “Klimawerkstatt Fläming” besonders unter die Lupe.  
Als Ergebnis des einjährigen Dialogs fordern die Beteiligten dem Thema mehr Gewicht zu verleihen, indem ein hauptamtliches Klimaschutzmanagement die Aktivitäten steuert und die Stadtverordnetenversammlung einen eigenen Klimaausschuss gründet. Darüber hinaus sollen künftig mehr Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden Strom produzieren und private Eigentümer:innen mit dem Ausbau unterstützt werden. Wärmepumpen sollen fossile Brennstoffe ersetzen. Um der zunehmenden Trockenheit entgegenzuwirken, beschlossen die Stadtverordneten Laubbäume, Gräser und Büsche in der Stadt und an kommunalen Wegen zu pflanzen. Sie sollen an heißen Sommertagen Schatten spenden und dem Boden helfen, das Wasser zu speichern. Neu entstandene Mulden sollen zudem Regenwasser zurückhalten und die Bildung von Grundwasser fördern. Mit dem Beschluss der Agenda möchte die Stadt regenerative Landnutzung und Landwirtschaft durch Agroforstsysteme unterstützen. Auch der Waldumbau hin zu resilienten Mischwäldern wird als eines der wichtigsten Ziele angesehen. Die Agenda fordert darüber hinaus, stadteigene Waldflächen weiter zu bewirtschaften und nicht an Investoren zu verkaufen.  

 

Die Beteiligung und das Interesse an der Erstellung der Klimaschutz-Agenda in der Bevölkerung war groß. Die Werkstatttreffen waren mit jeweils 40 bis 60 Interessierten aus dem Fläming und insgesamt 13 Expertinnen und Experten sehr gut besucht. Darüber hinaus konnten Bürger:innen in weiteren Veranstaltung, wie in den “Nachbarschaftsgesprächen” während der Eröffnungsfeier des Bad Belziger Kulturzentrums oder bei einem Marktstand auf dem Altstadtsommer ihre Ideen einbringen, wie die Stadt klima- und umweltfreundlicher werden kann. In einer offenen Online-Umfrage Anfang des Jahres haben 105 Bad Belziger:innen ein letztes Mal die bis dahin gesammelten Vorschläge bewertet und ergänzt.

 

Wie geht es nun weiter?

Wichtig ist nun, dass die Maßnahmen nicht in der Schublade verschwinden, sondern Wirklichkeit werden. Dafür braucht es alle Menschen vor Ort. Eine Möglichkeit, sich für konkrete Ideen einzusetzen, bieten die monatlichen Werkstatttreffen der Klimawerkstatt. Bis September 2023 packen alle Interessierten jeden ersten Mittwoch im Monat im Kulturzentrum verschiedene Aktivitäten an. Fachliche Beratungen zu Alternativen von Gas- und Ölheizungen sowie Möglichkeiten zum Energiesparen sowie die Diskussion zum Ausbau von Windrädern stehen unter anderem auf dem Programm. Alle Interessierten sind jederzeit herzlich willkommen.

 

Darüber hinaus soll eine online Klima-Plattform die Umsetzung der Klimaschutz-Agenda unterstützen. Sie wird derzeit durch die Klimawerkstatt gemeinsam mit den Teilnehmenden und der Stadtverwaltung entwickelt. Hier werden bis zum Sommer Umweltdaten aus dem Fläming erhoben und für Bürger:innen anschaulich gemacht. Darüber hinaus werden sie dort Informationen darüber finden, welche Maßnahmen bereits umgesetzt wurden, welche Aktivitäten laufen und wie sie sich selbst einbringen können.

 

Die Maßnahmen der Klimaschutz-Agenda werden zudem in das sogenannte Integrierte Stadtentwicklungskonzept INSEK Bad Belzig 35+ übernommen. Es wird gerade erarbeitet und gibt bis 2035 eine Richtung für die Aktivitäten von Kommunalpolitik, Verwaltung und Zivilgesellschaft vor.

 

Die Klimaschutz-Agenda kann von der Webseite der Stadt oder unter www.klimawerkstatt-flaeming.de heruntergeladen werden. Hier gibt es auch alle Informationen zu den aktuellen Veranstaltungen.

 

Das Modellprojekt Klimawerkstatt Fläming wird durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert und ist auf zwei Jahre angelegt. Projektträger ist der Think und Do Tank neuland21 e.V.  zusammen mit dem Smart Village e.V. und der Stadt Bad Belzig.

 

Hier finden Sie die Klimaschutzagenda.