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Wildes Brandenburg: Mehr Wildkatzen im Nordosten Deutschlands

21. 08. 2020

GENETISCHE NACHWEISE AUCH IM NATURPARK HOHER FLÄMING

 

Berlin. Brandenburg wird wilder: Dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind zusammen mit der Naturparkverwaltung Hoher Fläming südlich von Berlin und Potsdam fünf neue Nachweise der seltenen Europäischen Wildkatze gelungen. Erst 2019 gelang dem BUND der erste sichere Nachweis einer Wildkatze in ganz Brandenburg seit Jahrzehnten, damals noch als Totfund an einer Straße. Die neuen Nachweise zeigen nun: Die Wildkatze war nicht allein. Es gibt mehrere Tiere im Land, möglicherweise sogar eine eigene kleine Population. Ein weiterer neuer Nachweis nur wenige Kilometer weiter in Sachsen-Anhalt ist ein deutlicher Hinweis, dass die Brandenburger Wildkatzen sich wahrscheinlich von dort aus ausgebreitet haben.

Dazu Carsten Preuß, Landesvorsitzender des BUND Brandenburg: „Wir freuen uns sehr, dass in Brandenburg wieder Wildkatzen beheimatet sind. Neben Seeadlern, Wölfen und sogar einzelnen Elchen leben nun auch immer mehr Europäische Wildkatzen kaum eine Stunde entfernt von der Metropole Berlin in unseren Wäldern.“ Wie viele Wildkatzen insgesamt im Bundesland leben, ist schwer zu sagen. „Wir gehen davon aus, dass die fünf genetischen Nachweise zu mindestens vier verschiedenen Tieren gehören. Wir werden im nächsten Winter weitersuchen, um die Bestände noch besser abschätzen können“, so Preuß weiter. „Dadurch wollen wir auch herausfinden, welche Lebensräume noch besser vernetzt werden sollten – beispielsweise durch grüne Waldkorridore und Grünbrücken über Straßen.“

Die neuen Nachweise wurden nur möglich durch die tatkräftige Unterstützung von 15 Ehrenamtlichen, die sich im vergangenen Winter über Wochen auf die Spur der Wildkatze begaben. Drei der fünf Brandenburger Nachweise gelangen Eric Hermann im Naturpark Hoher Fläming. „Dass ich hier im Naturpark gleich so viele Wildkatzennachweise erbringen konnte, ist eine echte Überraschung. Ich konnte Zeit in der Natur verbringen und gleichzeitig die Erforschung der Wildkatze in Deutschland ein Stück voranbringen. Das war eine tolle Erfahrung“, so Hermann. Die Ehrenamtlichen betreuten sogenannte Lockstöcke: raue Holzlatten, die im Wald aufgestellt und mit Baldrian besprüht werden. Der Duft zieht Wildkatzen an, die sich am Stock reiben und Haare hinterlassen. Diese können anschließend genetisch analysiert werden, der BUND arbeitet dazu mit der der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung zusammen.

Die neuen Nachweise werden nun im Detail untersucht, um die genaue Anzahl an Einzeltieren, deren Geschlecht und Verwandtschaftsverhältnisse zu erfahren. Der bevorzugte Lebensraum der Wildkatzen sind strukturreiche Laub- und Mischwälder, die in Brandenburg noch selten sind. Der dringend notwendige Waldumbau würde auch der Wildkatze neue Lebensräume bieten. Wildkatzen waren vor hundert Jahren in Deutschland bis auf kleine Restbestände fast ausgerottet. Deutschland hat international eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Europäischen Wildkatze. Seit einigen Jahrzehnten breiten sie sich wieder aus, in weiten Teilen Nord- und Nordostdeutschlands fehlen Wildkatzen bisher aber immer noch. Die neuen Nachweise in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und auch im nördlichen Niedersachsen stimmen jedoch optimistisch, dass die Wildkatze langsam den Weg zurück in ihre alten Lebensräume finden kann.

Mehr Informationen: www.bund.net/wildkatze 

Grafiken zur Verbreitung der Wildkatze und Pressefotos: www.bund.net/wildkatzenfotos

 Das Copyright entnehmen Sie bitte der Fotobeschreibung.

Kontakt:

Carsten Preuß, Landesvorsitzender BUND Brandenburg, Mobil: 0177-8224731, und Friederike Scholz, BUND-Wildtierexpertin, Mobil: 0160-3064931, E-Mail: bzw. Jenny Therese Kupfer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Naturschutzgroßprojekte, E-Mail:  

BUND-Pressestelle:

Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Judith Freund | Heye Jensen

Tel. 030-27586-425 | -531 | -497 | -464 | E-Mail: , www.bund.net

 
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